Die Geschichtswerkstatt der Bürgerstiftung
Kavalierhaus lädt am 25. April 2019 (und bei großem Interesse am 2. Mai 2019) um 19 Uhr in das Kavalierhaus zu einem Vortrag von Dr. Bernhard Schürmann zur „Entwicklung
der Medien Telefon, Radio und Fernsehen in Gifhorn“ ein.
Der Vortrag beschäftigt sich mit der
Entwicklung der elektronischen Kommunikationsmedien Telefon, Radio und
Fernsehen und verwandten Technologien, mit besonderem Focus auf Gifhorn. Es
werden wichtige Meilensteine der technischen Entwicklung dargestellt und in
Bezug gebracht zur jeweiligen Situation in unserer Stadt. Dabei wird deutlich,
dass auch schon zu damaliger Zeit die Entwicklung dieser T echnologien oft sehr schnell
voran schritt und sich die Welt nicht nur heute, zu Zeiten von Internet und sozialen
Netzwerken, schnell verändert.
Zu Beginn wird die drahtgebundene
Kommunikation, die Telegraphie und das Telefon, dargestellt und an Hand der
historischen Entwicklung in Gifhorn erläutert. Erstaunlicherweise wuchs auch
schon in damaliger Zeit diese neue Technik rasend schnell und die Telegraphie,
gerade erst erfunden, greift 20 Jahre später schon über den ganzen Erdball.
Auch Gifhorn wird angeschlossen und ermöglicht die „weltweite“ Kommunikation.
Mit dem besseren Verständnis der
Elektrodynamik und den Erfindungen von z.B. Heinrich Hertz gelingt dann der
Sprung zur drahtlosen Kommunikation, die sich in Gifhorn ab 1924 verbreitet,
als Fritz Rentschler, der Pionier des Radios in Gifhorn, die Berechtigung zum
gewerblichen Vertrieb von Radiogeräten erhält. Auch die Benutzerzahlen dieser
Technologie wächst schnell, besonders getrieben durch die Nationalsozialisten,
die das Radio, als ein wesentliches Mittel zur Verbreitung ihres Gedankengutes
erkannt und forciert haben. Viele Ältere kennen sicher noch den Volksempfänger,
der als kostengünstiges Radiogerät in nahezu jedem Haushalt stand und
vielleicht noch auf manchem Dachboden sein Dasein fristet. Nach dem 2. Weltkrieg durfte Radio zunächst nur über die Alliierten Radiosender weiter betrieben
werden, bis dann auch wieder deutsche Sender in den Rundfunkbetrieb gehen
konnten.
Im nächsten Teil des Vortrages wird auf die
Entwicklung des Fernsehens eingegangen. Wenngleich erste Fernsehübertragungen
schon in der 30er Jahren stattgefunden haben, beginnt die eigentliche
Verbreitung in Deutschland und damit auch in Gifhorn in den 50er Jahren mit dem
Start des NWDR in Hamburg, der die ersten Fernsehsendungen ausstrahlte.
Wichtige Ereignisse befeuerten das Interesse der Zuschauer, wie z.B. die
Fußballweltmeisterschaften 1954 und 1966, und führten dazu, dass sich
Fernsehgeräte bald in vielen Haushalten befanden. Als dann noch 1968 das Bild
schneller farbig wurde als gedacht, hätte das Glück fast perfekt sein können,
wenn die Technik damals nicht so teuer gewesen wäre. Auch hierauf wird im
Vortrag eingegangen.
Viele Unternehmen der Radio- und
Fernsehtechnik sind in Gifhorn in diesen vergangenen 100 Jahren entstanden,
aber teilweise auch wieder verschwunden. Im Vortrag wird daher das ein- oder
andere Unternehmen aus Gifhorn näher beleuchtet, um dessen Aktivitäten und
Besonderheiten über die Jahre zu zeigen und Anekdoten, die von Zeitzeugen überliefert
wurden, mit einzubringen.
Wir bitten
um telefonische Platzreservierung bei Karla Seisel, Tel. 05371 627 974 oder
0171 121 2604, mit dem besonderen Hinweis, welchen der beiden Termine sie
besuchen möchten. Es wird kein Eintritt erhoben, Spenden für die Bürgerstiftung
sind aber willkommen.