Für
die umfangreiche Sanierung in 2009 und 2010 wurde das Gebäude geschlossen; es
wurde vollkommen ausgeräumt. Das
Haus wurde entkernt, teilweise wurden Fußböden und Decken entfernt. Marode
Stellen wurden ausgebessert, vor allem an den Ständern und Streben der
Außenwände. Das
Dach wurde abgetragen. Das
Haus erhielt eine neue Unterkofferung. Die
Lehmwickel waren im Laufe der vielen Jahre spröde und brüchig geworden und
wurden ausgewechselt. Die Tapeten wurden abgenommen, gereinigt
und dann nach Fertigstellung der Räumlichkeiten wieder an ihrer alten Stelle
angebracht. Im Hausflur hat man die Tapeten in Form
einer Tapetenwand dokumentiert, ebenfalls die diversen Farbschichten der
Hölzer. Ein Höhepunkt der Sanierung war der Moment,
in dem man unten im Flur das Renaissance-Portal unter dem Putz entdeckte. Es
stammt aus der Zeit um 1546. Den Restauratoren war es wichtig, Altes zu
erhalten bzw. Altes und Neues zu verbinden, um so die Geschichte des Hauses
aufzuzeigen.
Das
zum Kavalierhaus gehörende Grundstück reichte ursprünglich weit über die
Konrad-Adenauer-Strasse nach Osten hin und grenzte in etwa an das heutigen
Kreishaus II. Nach Norden hin war das Grundstück durch
die Hausfassaden und durch eine Mauer begrenzt; gebaut mit einem historischen Backstein. Im Laufe der Stadtentwicklung der letzten
50-100 Jahre wurde das Grundstück von Osten her immer wieder eingekürzt. Die
letzte große Veränderung gab es durch den Bau der Konrad-Adenauer-Strasse in
den 70er Jahren. Danach blieb nur auch nur noch ein kleiner
Rest der ehemaligen Mauer stehen. Diese historische Mauer wurde jetzt
saniert.
Zahlreiche Fotos und Dokumente
veranschaulichen den Vortrag. Wegen der begrenzten Sitzplätze im
Kavalierhaus wird um Platzreservierung gebeten bei Karla Seisel, Tel.
05371/627974 oder 01711212604. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Bürgerstiftung
sind willkommen.