Sonntag, 22. Mai 2016

Die Entwicklung der Stadt Gifhorn in den 50er Jahren


In der Geschichtswerkstatt der Bürgerstiftung Kavalierhaus referiert Manfred Birth am 26. Mai um 19.00 Uhr in der alten Schalterhalle der Sparkasse über die Entwicklung der Stadt in den 50er Jahren.

Die 50er Jahre gehören zu den Aufbaujahren in der Bundesrepublik Deutschland. Genau diese Entwicklung erfolgte auch in der Stadt Gifhorn. Nachdem in der zweiten Hälfte der 40er Jahre hauptsächlich die Aufnahme der Flüchtlinge aus dem Osten und die Notzeiten nach dem Krieg zu bewältigen waren, galt es anschließend die städtische Infrastruktur der weiter steigenden Bevölkerung anzupassen.

Führende Männer waren in dieser Zeit Bürgermeister Dr. Otto Armbrecht und Heinrich Scharpenberg. Die erste Frau im Rat der Stadt Gifhorn war Rosemarie Hamann, eine Witwe und Flüchtlingsfrau. Für Rat und Verwaltung der Stadt war es eine große Herausforderung neue Einrichtungen zu schaffen. So konnte 1951 das Kreiskrankenhaus in Betrieb genommen und anschließend die Volksschule nach 7 Jahren wieder als Schule genutzt werden. Damit Gifhorner Schüler auch Hochschulen und Universitäten besuchen konnten, gründete die Stadt mit engagierten Bürgern eine Höhere Privatschule in Gifhorn; sie ist der Vorläufer des Otto-Hahn-Gymnasiums. Nachdem das Finanzamt die Präparandenanstalt in der Lindenstraße verlassen und seine neuen Räume in der Hindenburgstraße bezogen hatte, konnte hier die Höhere Privatschule einziehen. Aber auch im Volksschulbereich ergaben sich Veränderungen aufgrund der hohen Schülerzahlen. Es konnte im Mai 1954 die  Alfred-Teves-Schule eingeweiht werden. Der Landkreis baute in Gifhorn zwei Berufsschulen. Eine Berufs- und Handelsschule am Alten Postweg/Feldstraße und eine landwirtschaftliche Berufsschule am Calberlaher Damm.

Die Wirtschaftsbetriebe entwickelten sich rasant. Der größte Erfolg für die Stadt war die Ansiedlung der Firma Teves. Das gesellschaftliche Leben in den Vereinen nahm zu, besonders die Schützentradition kehrte wieder in die Stadt zurück. Da sich viele Neubürger, besonders  Flüchtlinge, in der Südstadt angesiedelt hatten, gründeten sie einen eigenen Schützenverein, das Schützenkorps Gifhorn-Süd, und feierten in der Südstadt ihre Feste. Zur Erinnerung wurden auf ihrer Schützenfahne die Wappen der Provinzen der deutschen Ostgebiete dargestellt.
Badegäste im Schwimmbad

Unter großer Beteiligung der Bevölkerung und Gifhorner Betrieben wurde 1956 das Gifhorner Freibad gebaut. Bis zu dieser Zeit konnten sich die Gifhorner Badegäste nur in einer Flussbadeanstalt an der Aller erfrischen. An diese und viele andere Ereignisse aus dieser Zeit möchte Manfred Birth erinnern.

Da die Sitzzahl begrenzt ist, erfolgt eine Sitzplatzreservierung, die bei Frau Karla Seisel, Tel. 05371-627974 anzumelden ist. Es wird kein Eintritt erhoben; Spenden für die Bürgerstiftung Kavalierhaus sind willkommen.