Montag, 6. Mai 2024

Licht auf dunkle Jahrhunderte

 Archäologische Ausgrabungen an der Sassenburg bei Gifhorn

Vortrag am 28. Mai 2024 von Dr. Ingo Eichfeld

Manchmal steckt in lokalen Legenden ein wahrer Kern, der sich archäologisch belegen lässt. Das zeigen Untersuchungen, die seit 2019 von der Kreis- und Stadtarchäologie gemeinsam mit der Universität Leipzig, der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museum und Heimatverein Gifhorn e.V. und weiteren Projektpartnern an der Sassenburg östlich von Gifhorn durchgeführt werden. 


Die in der Heimatliteratur seit Langem bekannte Anlage war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand verschiedener Spekulationen: Handelt es sich um eine Verteidigungsanlage Karls des Großen? Wurde sie in sächsischer Zeit als Befestigung gegen die Slawen errichtet? Oder wurde sie erst viel später im 13./14. Jahrhundert erbaut? Und was hat es mit der sogenannten Balkburg auf sich, die ebenfalls ganz in der Nähe zwischen Dannenbüttel und Gifhorn vermutet wird? 


Bei den archäologischen Untersuchungen wurden zwar weder ein Grundstein mit Jahreszahl noch ein Ortsschild gefunden, dafür jedoch unter anderem verkohlte Holzstrukturen, die nicht nur eine Rekonstruktion, sondern auch eine erstaunliche genaue Datierung der Ringwallanlage erlauben. So gelang es dem Team um Dr. Ingo Eichfeld, Heinz Gabriel und den Leipziger Archäologen Uwe Kraus M.A., den Bau der Befestigung in das Jahr 993 bzw. Winter 994/995 zu datieren. Die Errichtung der Sassenburg fällt damit in eine politisch unruhige Zeit, als sich ein slawisches Bündnis unter der Führung der Lutizen erfolgreich gegen die deutsche und christliche Herrschaft erhob. Die Geschichtswissenschaft weiß nur wenig über die Geschehnisse im Raum Gifhorn, doch die Archäologie bringt ein wenig Licht in diese dunkle Zeit. Zugleich erhellt sie, wieso in den Legenden zur Sassenburg auch ein wahrer Kern steckt.


Kreis- und Stadtarchäologe Dr. Ingo Eichfeld berichtet in seinem Vortrag über die Grabungsergebnisse an der Sassenburg und ihren historischen Kontext. Die Veranstaltung findet statt im Eiskeller der Stiftung Anneliese-und-Wolfgang-Braun-Haus zwischen Lindenstraße 21 und Schleusendamm 11 in Gifhorn. Beginn ist um 19 Uhr.



Abb. 1: Seit 2019 erforschen die Kreis- und Stadtarchäologie, die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Gifhorn und Studierende der Archäologie von der Universität Leipzig die Sassenburg (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn).




Abb. 2: Ein Glückfall für die Archäologen: durch Feuereinwirkung sind die Hölzer der Befestigung im Untergrund verkohlt, sodass sie sich bis in unsere Tage erhalten haben (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn).



Mittwoch, 17. April 2024

Geschichtswerkstatt zu Besuch im Schloss von Herzog Franz

Bitte beachten: 

Am kommenden Dienstag, dem 23. April 2024 um 19:00 Uhr  ist die Geschichtswerkstatt zu Gast im Historischen Museum Schloss Gifhorn. 


„Die Gifhorner Welfen.  Alte und neue Welten in Unruhiger Zeit“ lautet der Titel der Sonderausstellung, die zurzeit im Historischen Museum Schloss Gifhorn zu sehen ist.


Als Gifhorner Welfen sind Herzog Franz von Braunschweig-Lüneburg und seine Gemahlin Herzogin Klara anzusehen (Herzogtum von 1539 – 1549). Das Paar lebte in einer an Umbrüchen reichen Zeiten. Die Entdeckung Amerikas, die Reformation und zahlreiche Innovationen aber auch Aggressionen brachten in allen Lebensbereichen Veränderungen mit sich. Und so sind auch die Biographien dieser beiden Protagonisten des 16. Jahrhunderts von Veränderungen und Brüchen gekennzeichnet. Eingebettet in den Horizont dieser Ereignisse wird ihr Lebensweg nachgezeichnet. Auch wenn die Regierungszeit des Herzogs nur 10 Jahre betrug, fand durch sein Wirken das Geschehen der Welt auch in Gifhorn Widerhall.

 

Zunächst stellt Museumsmitarbeiterin Anette Thiele im Rahmen eines Rundgangs die Ausstellung in der Kasematte vor. Gespräch und Diskussion schließt sich im Veranstaltungsraum des Museum im ersten Obergeschoss an.


Der Eintritt ist frei. 





Mittwoch, 3. April 2024

Matinee im Kavalierhausgarten am 27. April 2024 mit Creeper2

Schon mal vormerken: 

Creeper2 spielt im Kavalierhausgarten Musik für junge und junggebliebene Gäste