Mittwoch, 25. September 2019

Verkehrswege im Raum Gifhorn


Am 29. Oktober 2019 um 19:00 Uhr spricht Herr Oppermann im Eiskeller Gifhorn über die Verkehrswege im Raum Gifhorn.

Während antike Kulturen wie Griechen, Assyrer, Etrusker und nicht zuletzt die Römer schon sehr früh auf den Bau von Kunststraßen setzten, wurden in unserem Raum sehr lange nur sogenannte Naturwege oder Altstraßen genutzt. Dabei ist zu beachten, dass sich die Bezeichnung Straße vom römischen Wort Strada = gepflasterter Weg ableitet. Somit konnte man die in unserem Raum befindlichen historischen Verkehrswege genau genommen gar nicht als Straßen bezeichnen. Diese Verkehrswege auch keinen definierten Start- bzw. Zielpunkt. Sie verbanden einfach die verschiedenen Orte miteinander. Dabei nutzte man geologische und topografische Gegebenheiten aus, um so zu einigermaßen bequemen Verbindungen zu gelangen.

Direkt am Aller-Urstromtal gelegen, boten sich in Gifhorn schon sehr früh günstige Bedingungen, an dieser Stelle das Urstromtal zu queren. Dabei spielte es eine besondere Rolle, dass die geologischen Bedingungen durch zahlreiche Dünen, sowie durch die Grundmoräne Weinberg, Verkehrswege ermöglichten.

Aus diesem Grund kreuzen sich in Gifhorn zwei alte Handelswege. Das ist zum einen die „Alte Salzstraße“ die vom Ostseeraum über Lübeck, Lüneburg, Uelzen und Braunschweig weiter nach Süden führte. Der zweite Handelsweg, der unseren Raum in ost- westlicher Richtung kreuzt, ist die „Kornstraße“. Eine alte Verbindung der Städte Magdeburg und Celle.

Die (alte) Salzstraße ist ein Handelsweg, der mit der Salzgewinnung in Lüneburg verstärkt genutzt wurde. Salz war in früheren Zeiten sehr wichtig, weil man es unter anderem zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendete. Für unseren Raum von Interesse ist der südliche Teil dieses Verkehrsweges, der von Lüneburg über Uelzen, Hankensbüttel, Wesendorf und Gifhorn nach Braunschweig führte. Südwestlich von Gifhorn befindet sich im Wald eine sehr alte Brücke, mit dem Namen „Napoleonsbrücke“. Auch sie ist ein Teil dieses alten Verkehrsweges.

Völlig anders ist die Situation im Zusammenhang mit der Kornstraße. Diese stellt eine alte Verbindung der Städte Magdeburg und Celle dar. Von Celle aus wurde das Getreide aus der fruchtbaren Magdeburger Börde per Schiff weiter bis nach Bremen transportiert.

Im Vortrag liegt ein Schwerpunkt auf dem Verlauf dieser Handelswege in und um Gifhorn. Man kann davon ausgehen, dass diese Wege schon viel länger in Gebrauch waren, als es ihre wohl aus dem Mittelalter stammenden Namen vermuten lassen. So ist es ich nicht ganz abwegig, von der Annahme auszugehen, dass die Entstehung der Stadt Gifhorn unmittelbar mit der Existenz dieser alten Wege zusammen hängt. Die eingangs beschriebenen Gegebenheiten, wie vorhandene Wasserläufe, aber auch trockener Baugrund auf den vielen Dünen und Moränen im heutigen Stadtgebiet, haben die Menschen schon sehr früh an diesem Platz siedeln lassen. Diverse archäologische Funde stellen das eindrucksvoll unter Beweis.

Wir bitten um telefonische Anmeldung bei Karla Seisel0171 1212604. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Bürgerstiftung sind aber herzlich willkommen.