Mittwoch, 5. Juni 2019

Grenzöffnung vor 30 Jahren


Die nächste Geschichtswerkstatt der Bürgerstiftung Kavalierhaus findet am 13. Juni 2019 und 20. Juni 2019 um 19.00 Uhr im Kavalierhaus unter dem Titel „Grenzöffnung vor 30 Jahren" statt. Der Vortrag wird von Herrn Manfred Birth gehalten.

Am 9.November vor 30 Jahren wurde der bisherige unüberwindliche, eiserne Vorhang zwischen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland geöffnet. Tausende von DDR-Bürgern konnten an diesem Abend erstmals ohne Behinderungen die Bundesrepublik besuchen. Es war ein Freudenfest für die deutsche Nation.

Um dieses Ereignis zu würdigen, hat die Stiftung Kavalierhaus eine Ausstellung zu diesem Thema vom 28. Mai bis zum 28. Juni 2019 von Rainer Bischoff vorbereitet. Im Rahmen dieser Ausstellung wird am 13. Juni und am 20. Juni 2019 jeweils um 19.00 Uhr Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Gifhorn, Manfred Birth, als Zeitzeuge einen Vortrag zur Grenzöffnung im Kavalierhaus halten.

Nach 1945 war die Grenze zwischen der sowjetischen und den drei westlichen Besatzungszonen noch sehr durchlässig. Birth hatte mit seiner Mutter und seiner Großmutter 1948 die Grenze noch ohne Schwierigkeiten mit Hilfe eines ostdeutschen Grenzpolizisten überquert. Die Grenze war kaum gesichert, so dass es zu einem regen Grenzverkehr kam. Da immer mehr Bürger der DDR in den Westen flüchteten, wurden 1952 die ersten Grenzanlagen errichtet.

Diese Maßnahmen hinderten aber die DDR-Bürger nicht daran, die Grenze zu überwinden. Wie es zum Bau der Mauer kam, und welche Bedeutung sie hatte, wird im Vortrag behandelt. Dabei war der Mauerbau in Berlin mit großen Schwierigkeiten verbunden.

Geschildert werden auch die Veränderungen in der DDR, die sich besonders nach dem Besuch von Michail Gorbatschow zum 40-jährigen Jahrestag in der DDR mit seiner Kritik: “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ an der DDR-Regierung ergaben. Neben den Demonstrationen in der DDR, die am 9.Oktober 1989 in Leipzig mit 70 000 Teilnehmern einen Höhepunkt erreichten und der Flucht von DDR-Bürgern über Ungarn und der Prager Botschaft, berichtet Birth auch über die lokalen Ereignisse durch die Unterbringung von Flüchtlingen im Bundesgrenzschutzstandort in Gifhorn und auf dem Truppenübungsplatz in Ehra sowie seine ersten Begegnungen mit Bürgern der DDR.

Die Vorbereitung und die Öffnung des Grenzübergangs im Landkeis Gifhorn bei den Dörfern Böckwitz und Zicherie am 18. November 1989 wird im Vortrag in Erinnerung gerufen, ebenso wie die anschließende Anzahl der Besucher aus der DDR in der Stadt Gifhorn.

Auf einem Außengelände in Böckwitz sind Exponate der ehemaligen Grenzbefestigungen der DDR in verschiedenen Ausführungen zu besichtigen, die im Vortrag gezeigt werden. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 erfolgte der Abbau der Grenzanlagen.

Der Gifhorner Künstler Prof. Dr. Josef Kalmbacher stellte eine Plasitk mit zwei in einander verschlungenen Eichenstämmen her unter dem Titel: “Einigkeit und Recht und Freiheit“. Sie wurde ab dem 3. Oktober 1992 für einige Monate zwischen dem Rathaus und der Nicolai-Kirche aufgestellt. 

Birth berichtet auch über die Zeit nach der Grenzöffnung und die Kontakte zwischen den Bürgern und den Verwaltungen der Partnerstadt Gardelegen und der Stadt Gifhorn. Die positiven Impulse durch die Grenzöffnung für die Bewohner der Altmark werden ebenfalls angesprochen (Industieansiedlung, Arbeitsplätze in der Stadt Wolfsburg und im Landkreis Gifhorn).

Wir bitten um telefonische Anmeldung für einen der beiden Termine bei Karla Seisel  0171 1212604.
Der Eintritt ist frei. Spenden sind aber willkommen.